Puhh, das drückt aufs Gemüt. Wenn die Leitplanken des Lebens aufweichen, die gefühlten „Sicherheiten” sich alles andere als sicher erweisen, das Vertrauen in Institutionen implodiert, Freundschaften Risse bekommen und man den sehnlichen Wunsch verspürt, das ganze möge bitte bald vorbei sein.
Alles, was den Geist zum schwingen bringt und unsere Lebensfreude nährt, ist derzeit verboten: Sport in der Gemeinschaft, Kino und Konzert, der gemütliche Abend im Gasthaus mit Freunden, Nähe und soziales Leben, und so vieles mehr. Also müssen wir andere Strategien zuhilfe nehmen, um gut durch diese Zeit zu kommen. Techniken, um die psychische Resilienz zu erhöhen sind z.B. Mediation, Yoga, TaiChi oder Achtsamkeitsübungen, Sport im Freien bzw. jede Form, sich so oft wie möglich mit der Natur zu verbinden. Aber auch die Strukturierung des Tages, digital fasting, weg von Internet und TV, dafür ein gutes Buch lesen oder Hobbies nachgehen. Und für viele gilt: Zeit in der Küche verbringen mit der phantasievollen Kreation von leckeren Speisen hebt die Stimmung, ganz besonders wenn man die „mmmmmmhhh-lecker” Kommentare der Mitesser zu hören bekommt. Diese Anbindung an sich selber, seine Intuition und seine Empfindungen, das präsent und wahrhaftig sein, erzeugt eine innere Kongruenz, die wohltuend beruhigt und stabilisiert.
Good Food — Happy Mood
Den wenigsten ist bewußt, wie sehr die Nahrung Einfluß nicht nur auf die physische Gesundheit hat, sondern auch auf unser Gehirn und unsere Lebensfreude. Und dass es spezielle Nahrungsmittel und Speisen gibt, die uns aktiv gute Laune machen können. Die Erkenntnisse dazu sind tatsächlich noch garnicht so lange erforscht. Heute weiß man jedoch, dass ein gesunder Darm die Glückshormone im Gehirn aktivieren kann. Gleichzeitig weiß man, dass Nahrungsmittel, die Übergewicht, Diabetes, Gluten- und Laktoseintoleranz begünstigen, die Lebensfreude in den Keller fahren. Deshalb sitzt eine Antwort für unser seelisches Wohlbefinden auch im Bauch, denn das Essen bestimmt, wie wir uns fühlen. In der derzeit so fremdbestimmten Situation können wir mit einfachen Küchetools selbstbestimmt einen kleinen (oder großen) Lichtblick in unser Leben bringen.
Das Mikrobiom
Entscheidend dafür ist eine gesunde und vielfältige Darmflora. Je mehr »gute« Mikroben im Darm angesiedelt sind, desto besser ist die Stimmung. Ein gesundes Mikrobiom entsteht durch überwiegend frische und faserreiche Pflanzenkost in Bioqualität. Zur richtigen Zeit in der richtigen Menge gegessen, verhindern hochwertige Nahrungsmittel nicht nur Giftstoffe im Körper, auch das gedankliche Gift wird stark reduziert. Zuckerhaltige, stark verarbeitete Industrieprodukte, schlechte Fette und Softdrinks erhöhen dagegen das Risiko von Entzündungen in Darm und Gehirn, was zu starker Beeinträchtigung der Stimmung führen kann. Einen tieferen Einblick in die Verbindung Mikrobiom und Lebensfreude findet man in diesem Artikel des amerikanischen Ayurvedarztes Dr. John Douillard (engl.).
Im folgenden eine kleine Auflistung, wie Nahrungsmitteln die Stimmung beeinflussen:
Glücksbringer
Gemüse: Rote Bete, grünes Blattgemüse wie Mangold, Grünkohl und Spinat, Stangensellerie, Sauerkraut
Lebensmittel mit einem signifikanten Anteil an Tryptophan aktivieren im Gehirn die Bildung des »Glückshormons« Serotonin. Dazu gehören z. B. Kürbiskerne, Nüsse, Hafer, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Fisch und Käse.
Gute Laune mit Vitamin D
Vitamin D ist als Hormonvorstufe ein wichtiger Helfer bei der Umwandlung von Tryptophan in Serotonin. Der Körper bildet es selbst, wenn er über die Haut genug Sonne aufnehmen kann. Im Winter ist das nicht ausreichend möglich. Deshalb kann es nicht schaden, unser Vitamin D Depot ab und an mit Hilfe hochwertiger Nahrungsergänzungsmittel aufzufüllen. Das macht man am besten mit dem Arzt / der Ärztin seines Vertrauens. Es gibt inzwischen sehr viel Literatur und Artikel zum Thema Vitamin D, durchaus auch kontrovers. Doch es verdichtet sich die Erkenntnis, dass Vitamin D deutliche Vorteile hat auf sehr vielen Ebenen unseres Organismus. Im Kontext mit der Covid-Erkrankung gibt es Hinweise darauf, dass eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung häufiger mit schweren Corona-Verläufen in Zusammenhang gebracht werden kann. Dies möglicherweise im Kontext mit den Vorerkrankungen der Patienten. Das englische Gesundheitsministerium hat immerhin prophylaktisch vor dem Winter seine Bürger mit kostenlosen Vit.D‑Rationen unterstützt.
Fazit
Es ist durchaus möglich, dass wir noch eine unbestimmte weitere Zeit (oder immer wieder) auf unsere eigene Küchenapotheke für Körper und Geist zurückgreifen müssen. Wir haben ein starkes Werkzeug in der Hand, wenn wir so oft wie möglich frisch und mit hochwertigen Zutaten kochen. Und so selten wie möglich auf aufgewärmtes Essen und Fertigessen aus der Dose oder Tiefkühltruhe zurückgreifen. Dies garantiert glückliche Darmbakterien für einen glücklichen Geist. Für die ganze Familie.
Weiterführender Link
Der Wiener Psychotherapeut Raphael Bonelli gibt seit fast einem Jahr wertvolle Tipps, um gut durch die Corona-Krise zu kommen. Dieses aktuelle Video befasst sich mit 5 Auswegen aus der Depression.
Wie wollen wir leben auf einem gesunden Weg ins hohe Alter? Diese Frage beschäftigt viele und das seit tausenden von Jahren. Nun steht sie wie ein Brennglas im Raum und wir sind mehr oder weniger gezwungen, uns damit auseinander zu setzen. Ein besonders tückisches Virus konfrontiert uns mit unbeantworteten Gesundheitsfragen, aber auch mit Themen wie Vorsorge, Freiheit und Angst.
In diesem Spannungsfeld sind mir in den letzten Monaten immer wieder die Begriffe Keimtheorie (germ theory) und Terraintheorie (terrain theory) begegnet.
Die Keimtheorie
Sie wurde von Louis Pasteur aufgestellt und besagt, dass man in der Regel dann erkrankt, wenn man einem Infektionserreger (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten) ausgesetzt ist. In der Folge wird alles getan, um den Erreger mit medizinischer Intervention zu „eliminieren”, sei es durch Medikamente, Antibiotika oder Impfungen. In der Regel verspricht dieser Weg einen relativ schnellen Erfolg, wenn geeignete Mittel zur Bekämpfung der Krankheit vorhanden sind. Wenn das nicht geht wie in der aktuellen Pandemie, kommen hygienische Maßnahmen, Kontaktvermeidung und Maskentragen zum Einsatz.
Die Terraintheorie
Diese Theorie sieht das Krankheitsgeschehen ganzheitlicher. Sie wurde von Antoine Bechamp entwickelt und besagt, dass unser Gesundheitszustand durch die innere Umgebung (Terrain) unseres Körpers bestimmt wird, man kann es auch als inneres Milieu bezeichnen. Diese Theorie wird duch die Erforschung des Mikrobioms in den letzten 20 Jahren untermauert. Ein Körper mit einem gesunden Mikrobiom oder Darmmilieu leistet einem Erreger ordentlich Widerstand und kann ihn evtl. selber „entsorgen”. Auch hier können Krankheitssymptome auftreten, die Verläufe sind aber sehr mild.
Welche Theorie ist nun die „richtige”?
Die 2 Ansätze werden gerne mit dem Beispiel eines Fisches visualisiert. Annahme: Der Fisch ist krank. In der Terraintheorie würde man sagen: reinige das Wasserbecken (clean the tank), in dem der Fisch schwimmt. In der Keimtheorie würde man dan Fisch isolieren, behandeln und evtl. impfen (isolate or vaccinate the fish). Das schmutzige Wasser würde im Becken bleiben.
In den Diskussionen, die ich zu den Theorien gelesen habe, scheinen sich die 2 Lager dogmatisch gegenüberzustehen.
Die Keimtheoretiker glauben, das Milieu hat keinen Einfluss auf Krankheiten. Ein Erreger wird mit chemischer Intervention unschädlich gemacht und der Patient gesundet. Problem gelöst. Man muss nichts ändern, die Verantwortung wird an externe Faktoren abgegeben. Wenn wir die Sichtweise darauf reduzieren, laufen wir Gefahr, dass wir in immer kürzeren Zeiträumen eine Infektionskrankheit nach der anderen mit immer neuen Keimen bekämpfen und uns niemals auf die Ursachen einlassen. Dazu müssten wir tiefer schauen, in die Themen Umweltschutz, gesunde Böden und artgerechte Tierhaltung. Und natürlich in die Lebens- und Ernährungsweise der Menschen. Es gibt keinen Erreger, der Diabetes oder Fettleibigkeit, Sucht und Depression verursacht. Aber jeder Erreger oder Virus findet im Umfeld eines trüben Wasserbeckens (Übergewicht, Diabetes, reduzierte Immunkraft, geschwächte Lungen durch Umwelt und Rauchen, etc.) ein fruchtbares Feld, um sich auszubreiten und Schaden anzurichten.
Die Terraintheoretiker haben in einer infektösen Erkrankung die Zeit gegen sich. Um ein ungesundes Mikrobiom in ein gutes Milieu zu verwandeln, bedarf es meist einer Umstellung zu guter Ernährung, regelmäßiger Bewegung, ausreichendem Schlaf, geringer Traumabelastung, stressfreiem Lebensstil. Das geht nicht von heute auf morgen, es kann Wochen, Monate oder länger dauern, bis die Maßnahmen zur „Reinigung des Beckens“ umgesetzt sind. Und es erfordert einiges an aktiver Mitarbeit. Für manche sind es große Hürden, schlechte Gewohnheiten aufzugeben, Gewicht zu reduzieren, Änderungen des Lebensstils vorzunehmen und chronischen Stress abzubauen. Es bedeutet auch, selber Verantwortung zu übernehmen für die Stärkung des Immunsystems. Die Nahrungsmittel-Industrie ist dabei übrigens kein Verbündeter. Die überdrehte Freizeitindustrie auch nicht. Helfen können Menschen, die sich damit auskennen, anfangen könnte man mit den Weisheiten der Großmütter. Oder alten Heiltraditionen wie Ayurveda und TCM.
Beide Theorien haben unterschiedliche Funktionen
Sie können sich ergänzen und gemeinsam den Menschen auf seinem Gesundheitsweg unterstützen. Sie werden je nach Kontext eingesetzt. Ein akut bedrohliches Virus ist mit der Terraintheorie schwerer zu bekämpfen. Hier würde man je nach Erkrankung eine keimtheoretische Behandlung wählen, sogar dann, wenn das Milieu kurzfrisitg weiter geschädigt werden könnte (z.B. längere Antibiotika-Behandlungen). Aber: In dieser Theorie ist der Keim ein „Feind”, dem man den Kampf ansagen muss. Bei vielen Menschen entsteht dadurch Angst, was das Immunsystem und die Heilungschancen mindert.
Auf der anderen Seite kann man klar erkennen: das Milieu beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, Schwere und Dauer einer Infektion. Das Zauberwort heißt Prävention, was der Terraintheorie entspricht. Es ist nie zu spät, damit zu beginnen. Es ist auch der Weg der ayurvedischen Weisen. Die ersten Kapitel ihrer umfangreichen Schriften waren den Themen Lebensstil und Ernährung gewidmet. „Clean the tank” ist die Devise. Dies wiederum nimmt die Angst vor schwerer Krankheit und ermöglicht ein langes und gesundes Leben.
Die Wissenschaften der letzten Jahrzehnte bestätigen immer wieder alte, traditionelle Heillehren. Ein Paradies für uns Ayurvedis oder die Vertreter der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die Erforschung des Mikrobioms und die Chronobiologie (Medizin-Nobelpreis 2017) sind beste Beispiele. Nun gibt es in den über 2000 Jahe alten Texten der Ayurvedis — man hören und staune — ein Kapitel über Epidemien (1). Wie sie entstehen, sich manifestieren und was man dagegen tun kann. Man kannte damals Krankheiten, die eine ganze Region oder ein ganzes Land betreffen und zerstören können (heute Epidemien). Das Kapitel schildert einen Dialog zwischen dem Meister Atreya und seinem Schüler Agnivesa. Über die Aktualität der Aussagen war ich bei jedem Satz ein ums andere Mal verblüfft.
Die Charakteristik von Epidemien
Agnivesa fragt: „Wie kommt es, dass Menschen mit unterschiedlicher Vitalität, Lebensweise, Ernährung, geistiger Fähigkeiten und Alter gleichzeitig von derselben epidemischen Krankheit betroffen werden können?”
Atreya antwortet: „Agnivesha! Obwohl die physische Konstitution des Menschen unterschiedlich sein kann, gibt es externe Faktoren, die allen Individuen gemeinsam sind: Luft, Wasser, Erde/Boden und Jahreszeiten (sanskrit: Vayu, Jala, Desha und Kala). Eine abnormale Veränderung bzw. Verschmutzung dieser Naturelemente führt zu ökologischen Ungleichgewichten und daraus resultierenden zerstörerischen Krankheiten”.
Atreya beschreibt im weiteren Verlauf, wie sich die unheilvollen Veränderungen zeigen:
Die Luftverschmutzung wird bestimmt von einer Häufung von Windstille oder übermäßigen Stürmen, Wirbelstürmen und Zyklonen. Hitzeperioden und Kälteeinbrüche sind ein weiterer Faktor, ebenso das Vorhandensein von ungesundem Geruch, Gasen, Sand, Asche und Rauch.
Eine Wasserverschmutzung erkennt man an abnormalem Geruch, Farbe und Geschmack, einer bestimmten Klebrigkeit und daran, dass es keine Wasservögel sowie kaum Fische gibt und andere Tiere das Wasser nicht trinken würden.
Die Verschmutzung des Bodens definiert er mit abnormaler Farbe, Geruch und Geschmack, ungewöhnlicher Klebrigkeit, einer übermäßigen Anzahl u.a. von Schlangen, Mücken, Fliegen, Ratten, Geiern und Schakalen sowie Unkraut und Kriechpflanzen. Ausgelaugte und ausgetrocknete Böden sind weitere Merkmale. Die Ernten bleiben aus bzw. werden von Schädlingen vernichtet. Unwetter, Überschwemmungen, Erdbeben und Naturkatastrophen treten gehäuft auf. Ebenso wird die Rauchentwicklung am Boden erwähnt.
Ungünstige Änderungen in den Jahreszeiten zeigen sich, wenn ihr Verlauf zu früh oder spät einsetzt oder es für die Jahreszeit zu kalt oder zu heiß ist. Veränderung der Planeten und der Sonne, die sich kupferrot oder sehr weiß färbt, dauerhaft trübe, wie von Wolken verhangen ist, werden ebenfalls beschrieben.
Die Ursache von Epidemien
Dann fragt Agnivesa Atreya: „Meister! Was ist die Hauptursache für das Ungleichgewicht und die Verschmutzung, die ein Faktor für zerstörerische Epidemien sind?”
Atreyas Antwort: „Die Hauptursache für eine Epidemie ist Ungerechtigkeit. Wenn z,B. die Herrscher von Staaten, Städten und Gemeinschaften nicht mehr dem rechtschaffenen Weg folgen und ihre Untergebenen ungerecht behandeln, tragen diese einfachen Menschen aus Dörfern und Städten und die Kaufleute dieses unrede Verhalten weiter. Wenn Gerechtigkeit und Tugend verschwinden, hat die Ungerechtigkeit die Oberhand und die Götter verlassen diesen Ort. An diesen Plätzen verändern sich die Jahreszeiten, z.B. es regnet nicht zur richtigen Zeit, gar nicht oder es gibt abnormale Niederschläge, Der Wind weht nicht richtig, die Böden sind beeinträchtigt, die Wasserreservoirs trocknen aus. In diesem Prozess verlieren Kräuter ihre Wirksamkeit und sterben ab, Lebensmittel verlieren ihren Nährwert, die Trinkquellen sind beeinträchtigt. Daraus folgen Epidemien aufgrund verschmutzter Umwelt und Lebensmittel.
Ebenso ist Ungerechtigkeit eine Ursache für die Zerstörung von Gemeinschaft und sozialem Leben durch Krieg. Aufgrund von zunehmender Gier, Wut, Anhaftung und Ego, greifen sich Menschen in Tötungsabsicht gegenseitig an. Sie können den Feind angreifen oder von ihm angegriffen werden, weil sie als schwach angesehen werden.
Atreyas Antwort bezieht sich hier auf die Begriffe von Dharma und Adharma. Dharma wird mit Ethik, Recht, Gerechtigkeit, Tugend, Wahrhaftigkeit, Bescheidenheit oder Religion übersetzt. Adharma ist das genaue Gegenteil, das in falsches Verhalten, falsche Lebensführung, falsches Vorbild, Beleidigung des eigenen Intellekts (sanskrit: prajnaparadha) und letztlich immer in die Krise führt. Ein unreines Herz oder ein Mangel an Tugend stört die subtilen Rhythmen der Natur, von denen unser Leben abhängt.
Aus diesem Kontext lässt sich schließen, dass die Immunkraft aufgrund der beschriebenen materiellen und psychischen Faktoren abnimmt und der Körper anfällig wird für verschiedene Infektionen. Die Probleme der Menschen beeinträchtigen in Folge auch die Tier- und Pflanzenwelt und vermindern die Lebensenergie so stark, dass die Abwehrmechanismen nicht mehr ausreichen, um Epidemien zu verhindern.
Interessanterweise deuten die Beschreibungen der Epidemien auf übertragbare Krankheiten hin, obwohl dies nicht eindeutig erwähnt wird. Die Rolle von Mikroorganismen (sanskrit: krimis) war damals bereits in der Lehre verankert und wird heute im Krankheitsverlauf berüchsicktigt. Dies erklärt, warum Hygienemaßnahmen ein hervorragendes Werkzeug sind, um die Verbreitung einer infektiösen Krankheit einzudämmen.
Das einzige Mittel, um eine Pest zu bekämpfen, ist allgemeiner Anstand. Albert Camus, The Plague, 1947
Vorbeugung und Hilfreiche Maßnahmen bei Epidemien
Atreya erklärt Agnisesha: Deshalb, O!Agnivesha, sollt ihr medizinische Kräuter sammeln, bevor die Böden zerstört sind und ihre Fruchtbarkeit verlieren, was zu Beeinträchtigungen des Geschmacks, der Potenz, der transformatorischen Wirkung und der spezifischen Heileigenschaften führt. Wir werden mit diesen potenten Kräutern epidemische Krankheiten lindern, vorausgesetzt, die Kräuter werden rechtzeitig gesammelt, verarbeitet, konserviert und ordnungsgemäß verabreicht”.
Zusätzliche ayurvedische Heilmethoden sieht Atreya als Rezept für das, was er „das Management und den Schutz des Lebens in einer Zeit der Epidemie“ nannte. Auf der körperlichen Ebene ist das z.B. die Reinigungskur Panchakarma und die Behandlung mit stärkenden Elixieren (Rasayanas) aus den rechtzeitig gesammelten Heilpflanzen. Ebenso ein Lebem in Ruhe, Harmonie und im Rhythmus der Natur (Tages- und Jahreszeiten), der Aufenthalt an friedlichen Orten und das Wohnen in einem gesunden Zuhause.
Auf der mentalen Ebene wird ein tugendhaftes Leben empfohlen. Die Wirkung von Wahrhaftigkeit, Mitgefühl für Lebewesen, Respekt vor der Natur, Wohltätigkeit, religiöse Praxis oder Mantrasingen werden als sehr effektiv angesehen. Ebenso die Gemeinschaft und der Austausch mit Älteren, Gebildeten und Weisen, die sich durch Selbstbeherrschung, Glauben und einen reinen Geist auszeichnen.
Conclusio
Dieser Text ist ein Spiegel für die Themen unserer Zeit. Wir finden Hinweise zu Klimaveränderung, der Auswirkung von Luftverschmutzung durch Industrie, Brandrodung und Waldbrände (die rote Sonne im rauchverhangenen Himmel), Dürren, Überschwemmungen, der Minderung der Nahrungsmittel- und Wasserqualität, usw.. Zahlreiche Wissenschaftler haben in den letzten Monaten immer wieder auf die Verknüpfung von Klima und Epidemien hingewiesen. Der österreichische Gesundheitsökologe Clemens Arvay hat ein lesenswertes Buch „Wir können es besser” dazu veröffentlicht. Lösen wir das Klimaproblem, werden wir alle gesünder leben, das ist auch meine persönliche Überzeugung.
Ebenso finden wir im Text Hinweise zu Folgen von korrupten Eliten und Machthabern (der Fisch stinkt vom Kopf), der Schere zwischen arm und reich, dem Verlust von sozialer Gerechtigkeit, der Spaltung der Gesellschaft, usw.. Verbleiben wir in diesem Adharma-Zustand, werden wir in einer permanenten Krise leben mit all den bekannten gesundheitlichen, mentalen und sozialen Folgen und ab und an in einem epidemischen/pandemischen Ausnahmezustand.
Doch wir können kraftvoll gegensteuern. Ein authentisches und aufrichtiges Leben führen, auf die Gesundheit achten, Menschen und Flüchtlingen in Not helfen, geeignete Charaktere in Führungspositionen wählen und vieles mehr. Dies kreiert eine heilsame Energie, die das eigene Umfeld und weit darüber hinaus tausende von Menschen indirekt positiv beeinflussen kann. Gutes Essen, Meditation, Yoga, Atemübungen, Entspannung, soziales Engagement sind z.B. perfekte Werkzeuge auf diesem Weg.
Langsam und vorsichtig beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Wir dürfen das homeoffice verlassen, uns mit der erweiterten Familie und Freunden treffen, ins Restaurant gehen und im Park Yoga machen. Wer noch Lust und Geld zum Shoppen hat kann auch das fast uneingeschänkt wieder tun. Was fehlt ist die frühlingshafte Leichtigkeit, die uns in diesen Wochen normalerweise auf allen Ebenen aufleben lässt.
Für die meisten von uns stellt sich nach den Lockdown-Einschränkungen nun die Frage, wie wir nach den Lockerungen „weiter machen“. Was wir ändern (oder auch beibehalten) möchten im Leben. Und vor allem wie wir sichergehen, dass wir gesund bleiben und dem Virus angstfrei begegnen können.
Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen
Es gibt eine Antwort, die uns sehr viel Macht gibt, aber auch unsere volle Eigenverantwortung einfordert. Wir bestimmen überwiegend selber, wie stark unser Immunystem Eindringlinge abwehren kann. Wie leicht oder schwer wir auf allfällige Gesundheitsrisiken reagieren. Vielen ist garnicht bewußt, wie viel Selbstheilungskräfte in uns stecken, wieviele Krankheiten wir eh permanent abwehren, wenn unser Immunsystem seinen Job machen kann. Die stärksten Unterstützer sind dabei Ernährung, Lebensstil, Bewegung, Schlaf und Gelassenheit.
Heute (Mitte Mai) sind wir in der Situation, dass wir gleichzeitig viel und wenig über Coronaviren wissen. Die Wissenschaftler und Mediziner sind sich über viele Dinge nicht ganz klar und vor allem nicht einig. Es wird noch dauern, bis alle Fakten gesammelt und ausgewertet sind. Ganz wird das nie gelingen, vieles wird in dem Datensalat verschwommen und kontrovers diskutierbar bleiben, damit werden wir leben müssen.
Aber das spielt keine Rolle für unseren ganz persönlichen Gesundheitsplan. In unserer direkt erlebbaren Wahrnehmung gibt es einen Virus und unsere Gesundheit. Damit diese zwei sich nicht negativ beeinflussen gibt es Empfehlungen, auf die wir uns relativ leicht verständigen können. Z.B. dass regelmäßiges Händewaschen eine gute Idee ist. Oder dass man zuhause bleiben sollte, wenn man sich fiebrig und geschwächt fühlt. Ein rücksichtsvolles Miteinander wird noch für eine längere Zeit einen gewissen Abstand zu anderen Menschen erfordern. Viele überbrücken diese räumliche Distanz mit Herzenswärme.
Mehr ist nicht zu tun. Wir können proaktiv handeln, uns ohne Angst stärken und schützen und damit auch für die Menschen um uns herum sorgen. Ich gehe davon aus, dass durch die Angst und Panik in vielen Hotspots eine kollektive Immunschwächung stattgefunden hat. Das gilt es für die Zukunft zu verhindern.
Gehen wir davon aus, dass Viren uns schon immer begleitet haben und das weiterhin werden, ist unser stärkster Gamechanger ein gesunder Körper. Das momentane Corona-Virus ist tückischer als andere, aber die meisten Menschen scheinen asymptomatisch oder mit eher leichteren Symptomen zu reagieren. Anders als die SARS-Epidemie 2002 traf das neue Coronavirus allerdings auf eine Bevölkerung, die sich in den letzten 10–15 Jahren wesentlich ungesünder ernährt und kräftemäßig am Anschlag gelebt hat. Es ist durchaus möglich, dass dieses Virus uns vor 15 Jahren weit weniger belastet hätte.
Die Grenzen des Public Health
Wie und wo das öffentliche Gesundheitswesens an seine Grenzen stößt haben wir schmerzlich erlebt. Und wir zählen in Deutschland und Österreich zu den Glücklicheren, wofür ich sehr dankbar bin. In diesem Konstrukt sind wir eher machtlos und die angebotenen Lösungen beschränken sich auf Medikamente und Impfstoffe, die dem Spuk ein Ende bereiten sollen. So optimistisch ich beim ersteren bin, so unwahrscheinlich erscheint mir eine schnelle Lösung durch einen verantwortungsvoll ausgetesteten Impfstoff. Nicht zuletzt deshalb schreibe ich dieses Plädoyer für die Stärkung des Immunsystems in Eigenregie, denn das ist relativ einfach zu bewerkstelligen.
Von den Gesundheitsministern werden leider keine Informationen geteilt zur Stärkung des Immunsystems. Dass da mal einer sagen würde, dass gute Ernährung, viel Bewegung und ausreichend Schlaf gesund hält? Aber dann denke ich, wenn Politkern unsere Gesundheit wirklich ein Anliegen wäre, wenn „Leben retten” Priorität hätte, dann gäbe es gut bezahlte Pflegekräfte, kein Glyphosat auf den Feldern, elende Bedingungen in der Massentierhaltung oder völlig überzuckerte Kinderlebensmittel. Die nährstoffreie und pestizid-belasteten Lebensmittel in den Supermärkten kann man auch legalisierte Vergiftung nennen. Dafür hätten wir Lebensmittelampeln, aufklärende Hinweise auf den Verpackungen von besonders krankmachendem Junkfood, Kampagnen für präventive Gesundheitsmaßnahmen, Ernährungslehre in der Schule, frisches und gesundes Essen in Kantinen und jetzt komme ich vom Thema ab… ;-).
Erfolgreich das Immunsystem stärken
Dies sind die wichtigsten immunstärkenden Tipps, als Spickzettel für die nächste Pressekonfernez unserer Gesundheitsminister.
1. Sich viel in der Natur bewegen
Der Frühling mit seinen vielen sonnigen Tagen ist wie von Gott gesandt, als Hilfe in dieser angespannten Zeit. Wir können frische Luft tanken, spazieren oder wandern gehen, Rad fahren, an einem Fluss oder See sitzen, je nachdem wo man zuhause ist. Bewegen wir uns im Wald, können wir die beruhigende und heilende Kraft der Bäume einatmen. Heute nennt man das „Waldbaden” und die Terpene als Botenstoffe zwischen den Bäumen werden in vielen Publikationen gepriesen.
Wer gerne Ausdauersportarten und High intensity Training mit hohem Muskeleinsatz betreibt, schüttet sog. Myokine aus, das sind Muskelhormone, die sich sehr positiv auf die Immunregulation auswirken.
2. Die Ernährung optimieren
Die Verdauung ist der wichtigste Schlüssel für die Gesundheit. Läuft sie rund, dann ist in der Regel das Mikrobiom im Darm variantenreich und ein Powerhouse für den Stoffwechsel und die Aufnahme von Nährstoffen. Hier kann man mit einer gesunden Ernährung immens viel erreichen. Ein starkes Verdauungssystem ist gleichbedeutend mit einem starken Immunsystem. Das Mikrobiom wird übrigens vom Virom in unserem Körper beeinflusst. Viren sind permanente Bewohner in unserem Körper, man vergisst das in der ganzen Diskussion gerne mal. Ihre Informationen ermöglichen unsere Evolution. Würden Viren und Bakterien nicht ständig unser Abwehrsystem aktiv halten, wäre es bald aus mit der Immunkraft. Wenn wir zuviel desinfizieren übrigens auch.
Die wichtigsten Ernährungstipps:
Hochwertige Bio-Lebensmittel einkaufen, vor allem frisches Obst und Gemüse der Saison
Frisch und unkompliziert kochen
Pflanzenbasierte Nahrung bevorzugen
Hochwertige Gewürze und Kräuter verwenden
zur richtigen Zeit die richtige Menge essen, ideal ist ein kleines Frühstück, großes Mittagessen, kleines und frühes Abendessen
Mit Ruhe und Aufmerksamkeit essen
Auf Zwischenmahlzeiten verzichten
Zwischen den Mahlzeiten ausreichend Zeit lassen für die Verdauung, je nach individueller Verdauungskraft ca. 3–5 Stunden
Weizen, Zucker und Milchprodukte aus Massentierhaltung vermeiden
Convenient Food vermeiden
Die Essensmenge der Verdauungkraft anpassen, meist heißt das weniger essen
Heißes Wasser, Ingwer- oder Zitronenwasser, Kräutertees trinken, am besten schluckweise über den Tag verteilt
3. Fastentage einplanen
In der ersten Phase des Lockdowns habe ich vom Fasten abgeraten, weil es unter Stress den Körper eher destabilisiert. Inzwischen wäre die Zeit reif für ein mildes Detox- oder Fastenprogramm. Keine Extremkuren, eher Bodenständiges: z.B. einen oder mehrere Tage pro Woche oder zwei mal im Monat nur Gemüsesuppen, kleine Mengen gedämpftes Gemüse, etwas Obst essen. Dazu sind derzeit Kohlrabi, Spargel, Radieschen, Brokkoli, Karotten, Stangensellerie, Frühkraut, Rucola, Asiensalate, Mangold und Spinat perfekt. Ebenso heimische Wildpflanzen, die gerade überall wachsen: Bärlauch, Brennessel, Löwenzahn, Sauerampfer, Gänseblümchen, Thymian, Salbei, Petersilie oder Holunder. Eine Auswahl an Fastentags-Rezepten: Kitchari, Mungbohnensuppe, Reissuppe, gedämpftes Gemüse, Sellerie-Shot
4. Immunstärkende Supplemente ergänzen
Vitamin C, Vitamin D und Zink sind die bekanntesten immunstärkenden Mikronährstoffe.
Vitamin C kann man durch optimale Ernährung generieren, dazu braucht es nicht literweise Orangensaft (zu viel Zucker), ein Weißkrautgericht oder Weißkrautsaft sind viel stärkere Vitamin-C-Booster. Auch Brokkoli, Sellerie, Spinat, Zitrusfrüchte, Sandorn, Beeren und Acerola gehören zu den idealen Lieferanten.
Vitamin D ist ein Eckpfeiler des Immunsystems und bildet sich durch einen Aufenthalt in der Sonne, dabei sind Morgen- und Abendsonne meist nicht ausreichend. Ca 20–30 Minuten in der Mittagssonne ermöglichen eine gute Versorgung. Ist das nicht möglich, eignen sich Vitamin-D-Tropfen.
Diese interessante Grafik veranschaulicht die milden Krankheitsverläufe von Covid-19-Patienten mit höheren Vitamin-D-Spiegeln.
Für Freunde des britischen Humors: Dr. John Campbell, ein Mediziner mit der beneidenswerten Gabe, komplexe medizinische Verbindungen für den Laien leicht verständlich auf den Punkt zu bringen, erklärt in diesem Video die Vorteile von Vitamin D für unser Immunsystem.
Zink kann man als Nahrungsergänzungsmittel einsetzten. Bei Vitamin D und Zink ist es wichtig, vorher mit einem Arzt oder Heilpraktiker seinen Status bestimmen zu lassen. Dann kann eine sinnvolle Dosierung eingestellt werden.
5. Mental entspannen
Unser Leben war für die meisten eindeutig zu schnell. Umso mehr erkennen wir jetzt den Sinn in der Entschleunigung. Durch Yoga, Meditation, Tai Chi/Qi Gong, in die Natur gehen, Pausen machen, ein Buch lesen, in der Hängematte schaukeln, Me-time einplanen und vieles mehr. Abwägen, was bringt oder hält mich in Balance, was fördert ein gesundes und glückliches Leben, das auch für mein Umfeld förderlich ist.
Besonders entspannend: Digital Fasting. Pausen von News und sozialen Medien sind immens wichtig für die mentale Gesundheit. In den letzten Wochen hat sich die Verwirrung und Unsicherheit von Wissenschaft, Medizin und Politik in äußerst polarisierenden News entladen. Eine Ernährung mit viel Vitalstoffen macht den Geist sehr klar, in der Yogasprache nennt man das sattvisch. Ein klarer Geist ist der beste Schutz gegen den Angstvirus. Mit dieser offenen inneren Haltung kann man Informationen wertfrei verarbeiten, trotzdem kritisch hinterfragen, und echte von gefakten news unterscheiden. Damit bleibt man entspannt und angstfrei. Das blame game, woher das Virus kommt und wer davon profitiert, ist nur fürs Ego und den Präsidenten wichtig, hat mit unserem Leben aber wenig zu tun.
6. Ausreichend schlafen
Klappt das mit der Entspannung dann ist auch der Schlaf tiefer und erholsamer. Geht man ca. 2 Stunden vor Mitternacht ins Bett, hat der Körper ausreichend Zeit zu regenerieren. Und sich nebenbei zu verjüngen, aufzuräumen, Falten zu glätten, die Emotionen des Tages zu verabeiten und vieles mehr. Es wird empfohlen, mindestens 30 Minuten bis 1 Stunde vor dem Schlafengehen Fernseher, Computer und Smartphone abzuschalten und dem Tag einen friedlichen Abschluss zu geben. Was immer das für jeden einzelnen ist.
7. Die Prioritäten im Leben feintunen
Wenn man den Studien zu den Lebensgeheimnissen der Hundertjährigen folgt, lernt man über Dharma (Sanskrit) oder ikigai (Japan), beides Synonyme für den Sinn des Lebens. Die Menschen in diesen Gesellschaften versuchen, ihrer inneren Stimme zu folgen, im Rhythmus mit der Natur und innerhalb ihrer persönlichen Glückszone zu leben. Die innere Kongruenz mit dem äußeren Tun ist eine sehr wichtige Komponente für Gesundheit. Jetzt haben wir die Zeit, unser bisheriges Leben neu zu sortieren, wenn wir es möchten. Fragen dazu sind: Was tut mir gut, wo sind meine Talente, was liebe ich, womit nütze ich mir und meinen Mitmenschen gleichermaßen und kann ich damit meinen Lebensunterhalt bestreiten.
Positive Gedanken und Handlungen sowie live Kontakte mit anderen Menschen sorgen für ein mentales und seelisches Gleichgewicht. Wenn man in diesem inneren flow lebt, wird/bleibt das Immunsystem stark. Und es können schmerzliche Einschnitte, wie wir sie gerade erleben, leichter abgefedert werden, man wird resilient und nicht so schnell aus der Bahn geworfen. Das innere Glück ist virenfrei :-).
Bäng. Da ist sie also, die Zäsur. Über einen Zeitraum von wenigen Tagen hat ein Virus und die daraus folgenden politischen Konsequenzen unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Und immer wieder höre ich den Satz: „endlich mal Pause, wenn auch zwangsweise”.
Jeder von uns hat die letzten Wochen unterschiedlich erlebt und doch sind bei den meisten die Gefühle sehr ähnlich. Zuerst waren da Stillstand, Pause, Schock, Unsicherheit, Ungläubigkeit, Verdrängung. Dann kam die Phase der Informationsflut auf allen Kanälen. Pros, Contras, der eine Experte sagt dies, der andere das. Was will man hören, was soll man glauben? Nebenbei verlagert sich in Lichtgeschwindigkeit das Lebens in digitale Räume. Zoom machts möglich.
Wie und warum das Virus in die Welt kam, können wir Laien nicht beurteilen. Die Wissenschaftler schienen nicht sooo überrascht, haben zu Coronaviren schon lange geforscht und immer wieder Simulationen erstellt. Dass sie so zerstörerisch wirken konnten, liegt wohl an einer Reihe von Umständen, die sich gegenseitig potenzierten. Und das Virus traf auf eine Weltbevölkerung, die seit Jahrzehnten ihr Immunsystem durch Stress, Umweltgifte und eine sehr ungesunde Ernährung stark herabgesetzt hat. Deren Leben auf Kante genäht war, in allen Bereichen. Deren Erschöpfung und Schlaflosigkeit bereits chronisch war. Die auch mit Krankheitssymptomen pflichschuldig zur Arbeit gingen. Wie wenn ein Tropfen das Fass zum überlaufen bringt, wirkten scheinbar die Abwehmöglichkeiten der Menschen nicht mehr ausreichend, zumal ja noch keine Antikörper gebildet sind. Eine Analogie zur Klimakrise drängt sich durchaus auf.
Gesundheit in Eigenverantwortung
Bei aller Verwirrung, die sich gerade ausgebreitet hat, gibt es EINE gesichterte Erkenntnis: Wir müssen unsere Gesundheit eigenverantwortlich auf der richtigen Spur halten. Wir haben es im großen und ganzen in der Hand, unsere Abwehrkräfte so zu stärken, dass wir nur in Notfällen das überstrapazierte Gesundheitssystem in Anspruch nehmen müssen. Es macht sehr viel Sinn, so zu leben und sich so zu ernähren, dass man mit einem starken Immunsystem viralen oder bakteriologischen Angriffen Paroli bieten kann. Alte naturheilkundliche Traditionen, egal ob aus Indien, China, Europa oder Südamerika, lehren genau das: Prävention ist das Zauberwort. Seit es Menschen gibt kennen wir Krankheiten und alle Kukturen entwickelten Gegenmittel aus der Natur. Eines der Präventionsmittel ist ein Leben in Synchronizität mit der Natur.
Empfehlungen zur Stärkung
Selbstverständlich waren seit Ausbruch der Krise sofort auch alle Kanäle voll mit Tipps, wie man sich schützen kann und was jetzt zu tun und lassen ist und welches Essen und welche Nahrungsergänzungsmittel und Maßnahmen unbedingt wichtig sind. Ich war ebenfalls versucht, sofort aktiv zu werden. In diesem Overflow musste ich dann aber erst mal sortieren. In die Tiefe gehen und fühlen, was sich stimmig anfühlt. Natürlich ist alles, was die Ayurvedis je gesagt und geschrieben haben, dazu gedacht, das Immunsystem zu stärken. Und ich könnte jeden ermutigen, der jetzt Zeit hat zuhause, meine 60+ Blogartikel zu lesen um damit gerüstet zu sein für eine perfekte Gesundheit.
Aber es ist nicht die Breite an Informationen wichtig, sondern die Tiefe weniger Maßnahmen. Heute schreibe ich also keine Liste mit Tipp 1 — XX, sondern das, was für mich gerade stimmig ist. Auf was mein System automatisch zurückfällt in dieser Ausnahmesituation. Maßnahmen, von denen ich aus langer Erfahrung weiß, dass sie auf allen Ebenen stabilisieren. Den Geist klären für Entscheidungen, die demnächst anstehen. Jeder kann für sich hineinfühlen, ob das eine oder andere für die eigene Lebenssituation passen könnte. Oder ob man etwas Neues ausprobieren möchte, in dieser Zeit wo das Alte eh gerade auseinander fällt.
Disclaimer: dies sind keine Empfehlungen, um den Coronavirus abzuwenden oder von Covid-19 geheilt zu werden, noch gibt es keine Medizin dafür. Sie stärken jedoch Immunsystem und Abwehrkräfte erheblich. Ich gehe davon aus, dass wir diese brauchen werden in den nächsten 8–12 Monaten.
In die Natur gehen
Wie beruhigend ein Spaziergang draußen, idealerweise im Sonnenlicht ist, müssen wir nicht diskutieren, alle Menschen haben diese Erfahrung schon gemacht. Besonders verstärkt wird dies bei Spaziergängen im Wald, das heute immer öfter auch therapeutisch angewendet wird. 30–60 Minuten sind eine gute Zeit, je länger je besser.
Beim Bioladen oder Bauern des Vertrauens frisches Obst und Gemüse einkaufen
In angespannten Zeiten achte ich auf Nahrung, die besonders viel Lebensenergie (Prana) liefert. Sie ist förderlich, um die Selbstheilungskräfte anzuregen. Bei Bauern- oder Bioläden ist die Qualität in der Regel sehr hoch und man erhält saisonale und regionale Ware. Gemüse, das derzeit keine Saison hat, verwende ich nicht (Zucchini, Tomaten, Kürbis z.B.). Billige und minderwertige Nahrungsmittel aus industriellem Anbau sind Teil des derzeitigen Problems. Sie haben unsere Gesundheit genau da hin gebracht, wo wir heute stehen, deshalb ist der Einkauf beim Discounter keine Alternative. Der kleine Mehrpreis im Bioladen ist es mir wert, gesund zu bleiben. Folgekosten von krankheitsbedingten Ausfällen bei Selbständigen sind immer höher. Und ich will die kleinen Händler unterstützen, die die Lebensmittelversorgung derzeit mit aufrecht halten.
In der Speisekammer habe ich immer einen Grundstock an Bio-Lebensmitteln, mit denen ich schnell was zaubern kann. Hier eine kleine Einkaufshilfe.
Frisch und unkompliziert kochen
Für die meisten von uns ist das mit dem Kochen nun eh keine Wahl mehr, wenn die Restaurants geschlossen bleiben müssen. Menschen im homeoffice haben mehr Zeit, weil das Pendeln ins Büro entfällt und entdecken vielleicht ihre kulinarischen Talente. Frisch gekochtes Essen schmeckt nicht nur besser, es ist definitiv immunstärkend. Damit man das aber ein paar Wochen durchhalten kann, sind einfache und unkomplizierte Mahlzeiten sinnvoll, man muss nicht stundenlang in der Küche stehen. Obwohl ich von vielen, die tatsächlich lahmgelegt sind, von erstaunlich langen Küchenzeiten höre. Es ist ja auch ein bisschen Meditation und willkommene Ablenkung.
Ich mag nicht daran denken, wie die Menschen, die die gehamsterten Nudeln, Fertiggerichte, Tiefkühlkost und das Dosenessen in den nächsten 4 Wochen zu sich nehmen, aus der verordneten Quarantäne herauskommen. Das Immunsystem geht damit auf alle Fälle auf Talfahrt.
Suppen und einfache Eintöpfe kochen
Sie haben den Vorteil, dass sie sehr leicht verdaulich sind und mit hoher Nährstoffdichte punkten. Je mehr Flüssigkeit in den Mahlzeiten, umso besser. Suppen mit viel Gemüse (z.B. Minestrone) und Eintöpfe kombinieren sich leicht mit nährendem Reis, Hirse, oder Quinoa. Alle 2–3 Tage ein Dhal liefert wichtige Proteine und Ballaststoffe. Mindestens 90% der Speisen sollten jetzt vegetarisch und vegan sein. Die Rezepte, die ich am meisten koche:
Erkältungssuppe: allerdings verwende ich nicht jedes Mal diese große Menge an Knoblauch und Ingwer. Aber als Basissuppe ist sie einfach himmlisch.
Reissuppe zum Frühstück: es ist Bärlauchzeit, der Sauerampfer wächst bereits im Beet und im Bioladen gibt es Rucola, der pefekt passt.
Gemüsecurry: passt immer und überall. Derzeit mit Kohlrabi, Karotten oder Süßkartoffeln, Brokkoli oder Romanesco, Lauch, Kräutern.
Ich nehme eher Abstand von kaltem Essen, kühlenden Smoothies (1 Ausnahme s.u.), Salaten, Detox-Grünzeugs, rohem oder roh-veganem Essen, eiskalten Smoothiebowls und sog. Superfood-Pülverchen. Es ist jetzt warme, leicht verdauliche Nahrung angesagt, ECHTES Essen, das unser System aufgrund unserer Kultur und Tradition sofort erkennt. Genau dieses wirkt aufbauend und stabilisierend. Das andere kommt später wieder dran.
Hochwertige Gewürze und Kräuter verwenden
Sie dienen nicht nur zum Würzen sondern haben u.a. auch antivirale, antibiotische und/oder entzündungshemmende Wirkung. Sie fördern die Verdauung, die durch das zuhausesitzen mit weniger Bewegung evtl. etwas langsamer arbeitet. Am meisten verwende ich Kurkuma und Ingwer, aber auch Currymischungen oder mediterrane Kräutermischungen.
Die größte Mahlzeit zu Mittag essen
Wann, wenn nicht jetzt, kann man das endlich mal ausprobieren. Es ist für viele Menschen heute eine so große Herausforderung, dieses Timing, das für unsere Vorfahren der Normalfall war, umzusetzen. Dabei sagen nicht nur die Chronobiologen, dass mittags die beste Zeit ist für die Hauptmahlzeit, da sie gut verdaut werden kann und Energie für den Rest des Tages liefert. Das Immunsystem ist am stärksten, wenn wir mit den Rhythmus der Natur leben und essen. Ein kleines Frühstück, ergiebiges Mittagessen und kleines, frühes Abendessen ist der chronobiologische Idealfall.
Bioläden und Restaurants haben (in Österreich) die Erlaubnis, Mittagessen zu kochen zum abholen. Falls es sich mal garnicht ausgeht, selber zu kochen, ist das Bestellen von frischem Bioessen auf alle Fälle ein win-win für beide Seiten.
Zucker so gut wie möglich vermeiden! Weizen und Milchprodukte reduzieren
Ein Immunräuber par excellence ist Zucker. Ich süße daher nur mit kleinen Mengen Reissirup (fruktosefrei), Dattelsirup, Datteln oder Kokosblütenzucker. Zucker ist vor allem versteckt in Fertiggerichten und verarbeiteten Lebensmitteln. Statt Weizen verwende ich Kamutprodukte (eine Urweizensorte). Das gilt für Brot und Pasta. Wobei ich Pasta nur max. 1–2 mal pro Woche zu mir nehme. Es ist ein hochverarbeitetes Produkt, das nicht allzuviele Nährstoffe liefert. Milchprodukte besorge ich in Form von Rohmilch, Bauernbutter und Käse aus Biolandwirtschaft. Nicht täglich und nur zur Ergänzung.
Weitere Immunräuber, die nicht in die Ernährung gehören (auch nach der Krise): Milch- und Milchprodukte aus Massentierhaltung. Weißmehlprodukte, Convenient Food, Tiefkühlkost, Dosengerichte.
Heißes Wasser, Kräutertees und Beerensäfte trinken
Es tut dem Körper gut, in regelmäßigen Abständen heißes Wasser pur oder Kräutertees zu trinken. Meine bevorzugter Tee ist derzeit Zistrosentee (Cistus), er wirkt u.a. antiviral. Kalte Getränke, koffeinhaltige Getränke in größeren Mengen, Softdrinks etc. wirken eher gegen das Immunsystem. Vitaminreiche konzentrierte Fruchtsäfte wie Granatapfelsaft oder Aroniasaft sind ebenfalls empfehlenswert. Sie sind als Muttersäfte im Bioladen erhältlich oder im gutsortierten Drogeriemarkt. Ein weiteres Lieblingsgetränk an wärmeren Tagen ist derzeit ein Sellerie-Apfel-Shot, ich kombiniere mit den frischen Kräutern, die gerade aus dem Beet sprießen.
Regelmäßig fasten
Interessanterweise haben wir ja eh gerade Fastenzeit. Es gibt sehr viele Formen des Fastens.Intervallfasten von 12–16 Stunden über Nacht ist derzeit die bekannteste. Aber es gibt auch die Möglichkeit, 1 mal die Woche, alle 2 Wochen, 1 mal im Monat einen Tag zu fasten. Dazu gibt es vielfältige Methoden, am besten man probiert einiges aus und schaut, was sich am besten anfühlt. Übers Fasten habe ich hier geschrieben. Meine Version bisher: tägliches Intervallfasten für ca. 14 Stunden. Zusätzlich 2 mal monatlich an einem bestimmten Tag eine sehr kleine Menge Obst und gedämpftes Gemüse essen. Dies mache ich nun bis auf weiteres 1 mal wöchentlich. Es ist eine gute Zeit fürs Frühlingsfasten und die geringere Energiezufuhr ist dem eingeschränkten Bewegungsradiuses geschuldet. Fasten stärkt nicht nur die Immun- und Abwehkraft, es geruhigt auch den Geist. Die Gedanken werden klarer, was in dieser verwirrenden Zeit durchaus hilfreich ist.
Ausreichend schlafen
Ein tiefer und ausgiebiger Schlaf stärkt das Immunsystem. Je nach Familiensituation und mangels Möglichkeiten zum Ausgehen kann man probieren, wie sich ein etwas längerer Schlafrhythmus anfühlt. Geht man zudem ca. 2 Stunden vor Mitternacht ins Bett, hat der Körper eine aureichend lange Zeit, „housecleaning” zu machen. Die Regeneration und Verjüngung unserer Zellen, das Abbauen von Toxinen und Schlacken, passiert nämlich am intensivsten in der Zeit zwischen 22 Uhr und 2 Uhr morgens. In der restlichen Schlafenszeit können diese Abbauprodukte dann Richtung „Ausgang” transportiert und am Morgen beim Aufwachen idealerweise mehr oder weniger „groß” eliminiert werden. Regelmäßiger Stuhlgang korrelliert also durchaus mit einem gestärkten Immunsystem. Sobald wir wieder in unser normales Leben zurück kehren, kann man die Schlafdauer auf die gewohnten 7–8 Stunden reduzieren. Den Schlaf vor Mitternacht aber beibehalten ;-). Schlechter Schlaf wegen all der News? Das ist verständlich. Helfen könnte: nur einmal am Tag die Nachrichten ansehen um informiert zu sein und am Computer eine Selfcontrol-App installieren.
Meditation und Yoga praktizieren
Beides hilft, den Fokus zu verändern, nach innen zu gehen und sich auf derzeit wesentliches zu konzentrieren. Und es reduziert die Angst, die auch trotz gutem Essen das Immunsystem in den Keller fahren kann. Wobei eine warme und leichte Ernährung durchaus mentale Stärke befördert und den Sorgen entgegenwirkt. Es gibt viele online Yogaklassen und Meditationsmöglichkeiten. Evtl. hat der/die YogalehrerIn des Vertrauens seine/ihre Kurse ebenfalls schon auf online umgestellt. Es hilft diesen Solo-Selbständigen sehr, wenn sie über dieses Medium unterrichten können, denn die Hilfen seiten des Staates reichen bei weitem nicht aus für diese Zielgruppe, soviel kann man schon absehen. Mein lieber Mann Florian geht gerade mit einem Medidationspodcast online.
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Mit der Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden.OKRejectWeitere Informationen
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may affect your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.
Neueste Kommentare