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In a nutshell – ein Dutzend Ernährungstipps

walnuss

Dies sind meine essenziellen Prinzipien, wenn ich für 20 (+/-) Personen koche und die heutigen Gesundheitsproblematiken und ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse mit einbeziehe. Dann gehts nicht mehr nur darum, was man einkauft und kocht, sondern auch darum, was man wegläßt. Manchmal scheint mir das letztere hilfreicher 🙂

1.Verwende die bestmöglich Qualität von Nahrungsmitteln. So regional und saisonal wie möglich mit kleinen Ausflügen in die Welt, wenn es außerhalb der eigenen Lebenszone Nahrungsmittel gibt, die Heilpotential besitzen und halt nicht in Mitteleuropa wachsen (Quinoa, Amaranth, Kokos usw.). Verwende so viel wie möglich frische und unverarbeitete Lebensmittel. Sie ermöglichen nicht nur gesunde Gewebe, sondern unterstützen in hohem Maße auch die geistige Klarheit.

Weglassen kann man bei diesem Ansatz jede Form von Fertigprodukten und die meisten Konserven.

2. Reduziere Milchprodukte, Zucker und Weizen auf ein Minimum. Rohmilch und Rohmilchprodukte sowie Buttermilch können in kleinen Mengen täglich verzehrt werden, alles andere gelegentlich. Milchprodukte aus Massentierhaltung sollten jedoch komplett vermieden werden. Birkenzucker (Xylitol) und Stevia können Alternativen sein zu Zucker, ebenso süßes Obst. Statt Weizen kann man in kleinen Mengen auf Dinkel, Kamut, Roggen ausweichen und ansonsten öfter glutenfreie Getreidevarianten wie Teff, Quinoa, Buchweizen, Mais, Hirse etc. ausprobieren. Da wartet eine sehr vielseitige Koch- und Backwelt!

3. Koche einfache und unkomplizierte Gerichte. Vermeide komplexe Kombinationen aus vielen Zutaten (zu viele verschiedene Gemüsesorten in einem Gericht, Obstsalat etc.). Wenn natürlich der Ottolenghi in dir aktiv werden will, tu dir keinen Zwang an, wenn du Zeit und Lust hast, etwas länger in der Küche zu stehen. Für manche ist das pure Meditation. Für jeden Tag tut’s die schnelle und einfache Variante.

4. Koche so oft wie möglich selbst. Falls du nicht selbst kochen kannst, finde gute, kleine Restaurants in deiner Nähe, die nicht auf Massenproduktion ausgelegt sind und ein ehrliches Essen zubereiten. D.h. vermeide Plätze, an denen große Mengen gekocht werden (Systemgastronomie, Kantinen, große Wirtshäuser, Volksfeste).

5. Vermeide inkompatible Nahrungsmittelkombinationen, z.B. Milchprodukte in Verbindung mit Obst, Fleisch, Fisch, etc.. Mehr dazu im Artikel über Inkompatible Nahrungsmittelkombinationen.

6. Verwende Gewürze als Heilmittel. Sie können die Verdauung fördern, den Appetit anregen und in kleinem Umfang auch Unverdautes verarbeiten. Nur frische Gewürze entfalten diese Wirkung, nach einem Jahr sind Gewürzsamen zwar nicht schlecht, doch die „medizinische“ Wirkung geht verloren. Bei Gewürzpulvern geht die Wirkung schon nach 6 Monaten verloren. Mehr dazu hier

7. Koche/iss so, dass die 6 Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb vorhanden sind. Alternativ kann man auch versuchen, viele verschiedene Farben auf den Teller zu bringen. Diese decken die Geschmacksrichtungen und die dazugehörigen Wirkungen ebenfalls ab. Je bunter umso besser.

8. Iss nur, wenn du hungrig bist, bzw. iss nur, wenn die vorige Mahlzeit verdaut ist. Je nach Konstitution und je nach Schwere der Mahlzeit kann die Verdauung 4-8 Stunden betragen. Zwischenmahlzeiten verhindern, dass eine Mahlzeit gut durchverdaut wird.

9. Iss die Menge, die du leicht verdauen kannst, d.h. nach der du dich nicht schwer und müde fühlst, sondern vital und wach. Das ist für jede Person ein anderes Maß.

10. Iss mit Aufmerksamkeit und in Ruhe. Vermeide Ablenkung in Form von Internet, TV, unruhigen Mitessern etc.. Auch das allerbeste Essen wird nicht verdaut, wenn es unter Stress oder ohne Achtsamkeit verzehrt wird.

11. Vermeide restriktive Ernährungsformen und Mode-Diäten: low-carb, raw, 1-Tag-fasten-1-Tag-schlemmen, vegan mit Fertigprodukten, Steinzeitdiät (Paleo), Smoothie-Diät uvm.. Dogmatische Ernährungsformen verengen den Geist, manche führen zu körperlichen Mangelerscheinungen und Verdauungsproblemen. Die ayurvedische Idee ist eher, die ganze Vielfalt der Natur zu nutzen und zu erfühlen, was am besten zu einem passt. Das heißt, dass es bei 10 Personen 10 unterschiedliche ideale Ernährungsweisen geben kann.
Ausnahme: In bestimmten Krankheitsfällen wird die Ernährung für eine Weile (oder immer) angepasst.

12. Trinke hauptsächlich Wasser in allen Varianten: gekocht, mit Gewürzen, Ingwer oder Zitrone, als Tee etc. Trinke nicht (bzw. nur kleine Mengen) zu den Mahlzeiten. Das mag im Restaurant für verstörte Blicke sorgen, die sind aber weniger schlimm als ein verstörter Magen. Das Geld, das man sich sparen kann beim Verzicht von „emotion“-Modewässerchen, Biolimonaden und sog. Wellnessgetränken ist gut angelegt bei Punkt 1.

Photo: © Elenathewise – Fotolia.com

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